3. Zeit für Veränderungen in den 70er Jahren

Zeit für Veränderungen in den 70er Jahren

Wo es (sportlich) bergauf geht, musste irgendwann auch mal wieder die Talfahrt beginnen. Diese konnten auch die Potzlower nicht aufhalten. Es schmolz die Zahl der Mitglieder und Spieler. Die Armee langte kräftig hin, Spieler gingen zu anderen Vereinen, man veränderte sich beruflich. So hatte man Anfang der 70er Jahre Mühe, noch elf Mann auf die Beine bzw. den Rasen zu bekommen. Heinz Neumann, Wohnhaft in Prenzlau, aber noch immer treuer Potzlower, brachte zeitweise bis zu drei Prenzlauer Fußballer mit, um die Spielfähigkeit „seiner" Elf zu wahren. Nach seinen 25 aktiven Jahren übernahmen dann 1974 Gerd Hellmig und Siegfried Kalff das Ruder. Sie formierten die Mannschaft neu. Zahlreiche junge Spieler wurden in die Männermannschaft eingebaut, die weiterhin auf Kreisebene das Niveau mitbestimmte.


Geselligkeit gehört dazu

Entgegen manch anderem Verein vergaßen die Potzlower nicht das Familiäre, das die Gemeinschaft aller Sportler enger schmiedete. Dazu gehörte neben Ausflügen nach Spielen auch ein gemütlicher Schwatz beim Bier im Wirtshaus. In Jatznick, Kreis Pasewalk war diese Bindung derart eng, dass der dortige Gastwirt die Potzlower Spieler bald bei Vornamen kannte. Kenner der Szene sprachen zum Beispiel hinter der Hand auch von einer Trinkerspielfreundschaft mit Grünow. Aber darin vermischen sich wohl Realität und Klatsch mit etwas Neid über solche Erlebnisse. Interessant sind auch Fakten aus den 25 Jahren, die Heinz Neumann der Potzlower Sportgemeinschaft vorstand. Akribisch registrierte er alle Spiele der Potzlower.

Statistisches

Das 500. Spiel wurde übrigens feierlich bei einem Sportfest absolviert. Dazu hatte man sich immerhin Stahl Eisenhüttenstadt eingeladen. Die „ewige" Torschützenliste nennt zum Beispiel auf den Positionen 1 bis 6 folgende Erfolge aus über 1000 Spielen:

Heinz Neumann 491
Werner Kumkar 384
Manfred Radloff 211
Dieter Stelter 202
Alfred Ruhnau 189
Axel Dallek 176


Nicht nur Männer-Fußball

Schließlich wurde in Potzlow nicht nur Fußball gespielt. Auch Leichtathletik, Tischtennis und Federball betrieb man. Die Frauen widmeten sich besonders in jüngerer Zeit der Gymnastik. Schwierigkeiten gab es in Potzlow dadurch, dass die Kinder im Ort nicht bis zur 10. Klasse beschult wurden. So war die Nachwuchsgewinnung stets mit Problemen behaftet, aber das konnte durch großen Einsatz der Ehrenamtlichen ausgeglichen werden.Wie bereits erwähnt führten von 1974 bis 1979 Siegfried Kalff und Gerd Hellmig den Verein an. 1977 konnte Gerd Hellmig als Trainer der A/B-Junioren den Kreismeistertitel nach Potzlow holen. Danach wurde es still im Nachwuchsbereich. Eine kurze Zeit hatte Potzlow sogar keine Mannschaft im Punktspielbetrieb gemeldet. Der Verein bestand aber trotzdem weiter.

Im Jahre 1979 übernahm als noch 19-jähriger der Sportfreund Alex Frank den Vorsitz des Vereins. Es gab Höhen und Tiefen, Fussball wurde jedoch in Potzlow immer gespielt. Bis Mitte der 80er Jahre spielte er selbst aktiv mit, bis seine Bänder nein sagten. Dann widmete er sich dem Schiedsrichterwesen und hatte ständig den Aufbau des Nachwuchsbereiches im Kopf. Mit der politischen Wende im Jahre 1989 kamen auch auf unseren Verein neue Aufgaben zu. Die erste große Hürde wurde am 13.08.1990 mit der Eintragung des Potzlower Sportvereins 49 e.V. in das Vereinsregister vollzogen. Er erlangte damit den Status einer juristischen Person. Die bürokratischen Anforderungen an die Vereinsführung möchte ich an dieser Stelle nur kurz erwähnt haben.

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