1. Mit Tanzschuh und Knobelbecher begann Fußball in Potzlow

Es ist heute schwer zu rekapitulieren, wann und wo erstmals die Rede davon war, mit dem Sport im Dorf etwas für die Freizeit der Leute in Potzlow an Wochenenden zu tun. Zum 1. Mai 1948 wurde jedenfalls in der Gemeinde Potzlow beschlossen, ein Fußballspiel zu organisieren. Heinz Neumann wurde mit dieser Aufgabe betraut.

Die Anfänge

Er fand schnell Mitstreiter. Strehlow und Potzlow bildeten je eine Mannschaft. So kam es zum ersten Vergleich in der „Koppel 1“ - Ergebnis: 9:0 für Strehlow.
Mit dabei waren zum Beispiel Paul Neumann, Martin Schrot, Hans Schröter, Benno Becker und Heinz Neumann selbst. Die jungen Männer bekamen Lust am Spiel. Doch die materiellen Bedingungen waren katastrophal. Der Fundus zählte vom Tanzschuh bis zum Knobelbecher, um überhaupt Schuhwerk zu tragen. Für Willi Lestin gab es keine Größe, er spielte barfuß.
Im Mai des darauffolgenden Jahres war es dann soweit. Man hatte eine Mannschaft formiert, einen Lederball (mit einer Schweineblase drin) aufgetrieben. Hans Siedelberg war der wichtigste Mann, denn er reparierte Schuhe und Bälle sofort
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Einladung zum Turnier nach Gerswalde

Otto Kiest, langjähriger Begleiter der Truppe, spannte den Brotwagen von Herrn Schwedeski an. Die erste Fahrt konnte beginnen. Noch heute erinnert sich Heinz Neumann, wie eine Reihe Kinder - unter anderem Manfred Radloff - der später selbst Fußballer wurde, zu Fuß hinter dem Wagen liefen, um das Spiel sehen zu können. Die Mühen der Potzlower hatten sich gelohnt. Die Spiele konnten erfolgreich abgeschlossen werden.

Erstes Auswärtsspiel

Man bekam eine Einladung nach Ringenwalde (Kreis Templin). Leider klappte es zur Fahrt nach Ringenwalde nicht mit dem Brotwagen. Fahrräder mussten her. Davon gab es aber nur acht, so dass abwechselnd zu zweit auf einigen Rädern gefahren wurde. Immerhin waren so 30 Kilometer zurückzulegen.

Lange Jahre war dann ein Traktor mit offenem Anhänger im Sommer und Winter das Transportmittel. Hierbei hatte besonders Willi Dekarz seinen Anteil. Nicht nur als langjähriger Torsteher, sondern auch als Traktorist leistete er mit seinen Fahrten, welche allesamt gegen die Straßenverkehrsordnung verstießen, eine sehr gute Arbeit. Sein Rekord waren 42 Personen auf einem Hänger. Geld gab es damals weder von der Gemeinde noch vom Sportausschuss. Die Unkosten mussten die Spieler selbst tragen.

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